Philosophieren in der Grundschule

 

„Philosophieren ist das gemeinsame Nachdenken und Sprechen über deine und meine Fragen an die Welt, auf die es mehr als nur eine gleichberechtigte Antwort gibt und ein Versuch, aus dem einen oder anderen Ausrufezeichen im Leben wieder ein Fragezeichen zu machen.“ (Martens, 2002). Auch im März gab es deshalb wieder für alle Schüler und Schülerinnen der zweiten, dritten und vierten Jahrgangsstufe die Möglichkeit, bei Frau Schmidt, Frau Sturm und Frau Messerer zu unterschiedlichen Zeitpunkten über Fragen an das Leben zu philosophieren.

 

Bei Frau Schmidt wurde heute aus aktuellem Anlass zum Thema "Warum gibt es Krankheiten?" philosophiert. Zu Beginn sammelten die Kinder eifrig erste persönliche Erfahrungen, Gedanken und Ideen zum Thema auf einem Philo Falter, die dann die Grundlage der darauf folgenden intensiven Diskussion bildeten. Gemeinsam fanden die Kinder acht Gründe für die Entstehung von Krankheiten und diskutierten diese umfassend.

 

Bei Frau Messerer wurde über das Thema „Kunst“ gesprochen. Jede Woche haben die Schüler mindestens eine Stunde Kunst. Anhand von verschiedenen Bildern, Skulpturen, Bauwerken, Gegenständen wollten wir der Frage nachspüren, was Kunst überhaupt ist. Ist Kunst immer schön? Warum ist Kunst oft so teuer? Und: Gibt es nur bei uns Menschen Kunst?

 

Bei Frau Sturm hingegen wurde der Frage nachgegangen, was eigentlich ein Traum ist. Was gehört zu einem Traum? Warum gibt es gute und schlechte Träume? Was würde passieren, wenn es auf der Welt plötzlich keine Träume mehr gäbe? Und wie unterscheidet sich das Träumen eigentlich vom Wachsein? Kann sich jemand, der ins Bett geht, vornehmen, nicht zu träumen? Warum? Warum nicht? Ausgangspunkt dieser philosophischen Einheit bildete das Bilderbuch „Was ist ein Traum?, fragte Jonas“. Der kleine Maulwurf Jonas bekommt auf diese Frage von seiner Maulwurfsmama keine zufriedenstellende Antwort und macht sich deshalb auf den Weg, verschiedene Tiere dazu zu befragen….

 

Überlegungen wie „Träume sind wie eine Geschichte in meiner eigenen Sprache“ und „Träume sind Illusionen, wie ein anderes Land“ waren in dieser Stunde von den philosophierenden Kindern zu hören. Zum Abschluss dieser Stunde erhielt jedes Kind noch einen kleinen, leuchtenden Stern für den Nachttisch – möge dieser heute Abend für einen besonders schönen Traum sorgen….

 

Auch im nächsten Monat werden wir wieder miteinander klassenübergreifend philosophieren und Fragen auf den Grund gehen, die sich vielleicht so mancher Erwachsener noch gar nicht zu stellen getraut hat…