Philosophieren in der Grundschule

Im Rahmen eines Erasmus-Projektes nimmt die Grundschule Nittendorf an dem Projekt „Philosophieren mit Kindern“ teil. Dazu gab es im Schuljahr 2017/18 die sogenannte Pilotierungsphase in zwei dritten und zwei vierten Klassen unserer Schule. Auch in diesem Schuljahr wird es regelmäßig die Möglichkeit geben, dass interessierte Schülerinnen und Schülern Angebote zum Philosophieren im regulären Stundenplan wahrnehmen können.

Für diese Stunden öffnen sich die Türen der katholischen und evangelischen Lehrer sowie der Ethiklehrkräfte und die Kinder können außerhalb des gewohnten Klassenverbands philosophischen Fragen nachgehen. Diese kommen aus dem Interessens- und Lebensbereich der Kinder und verfolgen das Ziel, unterschiedliche Meinungen und Standpunkte kennen zu lernen und gelten zu lassen. Die Kinder stellen Vermutungen an, begründen, hinterfragen, schlussfolgern, argumentieren und reflektieren. Am Mittwoch, den 25.09.2019, war es in diesem Schuljahr das erste Mal soweit: Frau Schmidt, Frau Sturm und Frau Messerer luden zu verschiedenen Zeitpunkten interessierte Kinder der zweiten, dritten und vierten Jahrgangsstufe in das Philosophierzimmer ein.

 

Bei Frau Schmidt wurde zum Thema „Wenn du drei Wünsche frei hättest..." philosophiert. Den Beginn der Stunde bildete ein Märchen... „Und als die Fee dem armen Bauern drei Wünsche erfüllte", stellte sich die Frage, was sich denn die Kinder wünschen würden, hätten sie drei Wünsche frei. Die Kinder notierten eifrig ihre Ideen auf ein Blatt und diese bildeten dann den Kern des philosophischen Gesprächs.

 

Bei Frau Messerer wurde über das Thema „Was ist das Nichts?“ gesprochen. Wenn man das Nichts beschreiben kann, ist es dann immer noch nichts? Wenn man nichts macht, macht man dann etwas? Kann aus Nichts etwas entstehen? Und was ist jetzt eigentlich das Nichts?

 

Bei Frau Sturm hingegen wurde der Frage nachgegangen, ob Blumen eigentlich glücklich sein können. War die wunderschöne Topfpflanze in der Mitte unseres Sitzkreises wirklich glücklich? Können Pflanzen eigentlich überhaupt Glück empfinden und was ist Glück eigentlich? Was macht Glücklichsein aus? Braucht man dazu ein Gehirn? Ist die Fähigkeit zum Glücklichsein bei allen Lebewesen gleich? Können wir je gesichertes Wissen darüber haben oder nicht?

 

Und ist eine Topfpflanze glücklicher als eine Blume in der Vase? Oder sind die Wiesenblumen vielleicht am glücklichsten? Oder kennen Blumen kein Glück?

 

„Ich bin der Meinung, dass Pflanzen keine Gefühle haben können, denn sie haben ja keine Nerven und kein Gehirn wie wir Menschen.“ (Leo)

 

„Ich glaube, Pflanzen haben Gefühle. Sie können traurig sein, wenn plötzlich ein Stück von ihnen fehlt und sie können glücklich sein, wenn sie Sonne, Wasser und Wind spüren.“ (Apollonia)

 

Auch in den nächsten Monaten werden wir wieder miteinander klassenübergreifend philosophieren und Fragen auf den Grund gehen, die sich vielleicht so mancher Erwachsener noch gar nicht zu stellen getraut hat…