Philosophieren in der Grundschule

Im Rahmen eines Erasmus-Projektes nimmt die Grundschule Nittendorf an dem Projekt „Philosophieren mit Kindern“ teil. Dazu gab es im Schuljahr 2017/18 die sogenannte Pilotierungsphase in zwei dritten und zwei vierten Klassen unserer Schule. Im neuen Schuljahr wird es regelmäßig die Möglichkeit geben, dass interessierte Schülerinnen und Schülern Angebote zum Philosophieren im regulären Stundenplan wahrnehmen können.

Für diese Stunden öffnen sich die Türen der katholischen und evangelischen Lehrer sowie der Ethiklehrkräfte und die Kinder können außerhalb des gewohnten Klassenverbands philosophischen Fragen nachgehen. Diese kommen aus dem Interessens- und Lebensbereich der Kinder und verfolgen das Ziel, unterschiedliche Meinungen und Standpunkte kennen zu lernen und gelten zu lassen. Die Kinder stellen Vermutungen an, begründen, hinterfragen, schlussfolgern, argumentieren und reflektieren. Am Donnerstag, den 27.09.2018, war es das erste Mal soweit: Frau Hammerl, Frau Sturm und Frau Messerer luden zu verschiedenen Zeitpunkten interessierte Kinder der zweiten, dritten und vierten Jahrgangsstufe in das neu gestaltete Philosophierzimmer ein. Bei Frau Hammerl konnten die Kinder der 2. Klassen ihren Fragen an das Thema Freundschaft nachgehen: Was ist Freundschaft? Was ist ein Freund/ eine Freundin? Was ist ein guter Freund/ eine gute Freundin? Bei Frau Messerer wurde über das Thema „Meine Oma/ mein Opa ist gestorben“ gesprochen. Sterben, Tod und Trauer ist oftmals vor allem gegenüber Kindern ein Tabu-Thema. Doch Kinder begegnen dem Tod und dem Sterben häufiger, als wir denken. Oft bleiben sie mit ihren Fragen allein. Bei Frau Messerer wurde über dieses Thema gemeinsam nachgedacht. Bei Frau Sturm hingegen wurde der Frage nachgegangen, ob Blumen eigentlich glücklich sein können. War die wunderschöne Topfpflanze in der Mitte unseres Sitzkreises wirklich glücklich? Können Pflanzen eigentlich überhaupt Glück empfinden und was ist Glück eigentlich? Was macht Glücklichsein aus? Braucht man dazu ein Gehirn? Ist die Fähigkeit zum Glücklichsein bei allen Lebewesen gleich? Können wir je gesichertes Wissen darüber haben oder nicht?

 

Und ist eine Topfpflanze glücklicher als eine Blume in der Vase? Oder sind die Wiesenblumen vielleicht am glücklichsten? Oder kennen Blumen kein Glück?

 

„Ich bin der Meinung, dass Pflanzen keine Gefühle haben können, denn sie haben ja keine Nerven wie wir Menschen.“

 

„Ich glaube, Pflanzen können glücklich sein. Am glücklichsten sind sie auf einer Wiese, dort haben sie frische Luft und fühlen die mit dem Wind die Freiheit.“

 

 

 

Auch im nächsten Monat werden wir wieder miteinander klassenübergreifend philosophieren und Fragen auf den Grund gehen, die sich vielleicht so mancher Erwachsener noch gar nicht zu stellen getraut hat…