Wie ist es, blind zu sein?

Im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichts bekamen die dritten Klassen der Grundschule Nittendorf Besuch von Frau Knappe vom Bund der Blinden- und Sehbehinderten in Bayern mit ihrer Begleiterin vom Bundesfreiwilligen-

dienst.

 

Zunächst erklärte sie in einem interessanten Vortrag, woran man Blinde erkennt und welche Ursachen zu einer Sehbehinderung führen können. Erblinden kann man durch einen Unfall oder durch Krankheiten, manchmal kommen auch Babys blind zur Welt.

 

Die Mädchen und Buben konnten sich anschließend mit eigenen Augen und Spezialbrillen auf der Nase von den Schwierigkeiten Blinder im Alltag überzeugen: Wie finde ich mich auf der Straße zurecht? Wie gieße ich blind Wasser in ein Glas, ohne zu verschütten? Wann muss ich aufhören, damit es nicht überläuft? Wie finde ich zwei gleichfarbige Socken? Kann ich trotz Blindheit selbst mit Besteck von einem Teller essen? Wie erkenne ich ohne Hilfe Geldscheine und Münzen und bezahle damit? Kann ein Blinder Schach, Karten oder Ball spielen? Diese und viele weitere Fragen konnte die Mitarbeiterin des Blindenbundes mit viel Anschauungsmaterial den Kindern begreiflich machen. Alle waren mit großem Interesse dabei und konnten am eigenen Leibe die Probleme erfahren und Hilfsmittel testen: Sprechende Uhren, Gelderkennungsgeräte, sprachgesteuerte Handys, Farberkennungsgerät, Blindenschrift und vieles mehr bedeuten Unterstützung bei der Bewältigung täglicher Aufgaben. Die Kinder staunten auch darüber, dass besonders Labrador, Golden Retriever, Schäferhund und Riesenpudel geeignet sind, um zum Blindenführhund ausgebildet zu werden. Frau Knappe überreichte jedem Kind ein Alphabet in Blindenschrift und sofort machten sich alle daran, langsam mit den Fingern die einzelnen Zeichen abzutasten, um die jeweiligen Buchstaben auf diese ungewöhnliche Weise zu „erlesen“. Als Hausaufgabe sollen die Kinder versuchen, zu Hause mit geschlossenen Augen die Zähne zu putzen oder das Mittagessen zu essen. Beeindruckt und um einige Erfahrungen reicher kehrten die Schulkinder danach in ihre Klassenräume zurück.

 

Ein herzliches Dankeschön an Frau Knappe und ihrer Begleiterin für diese informative Unterrichtsstunde.