„Malen“ mit der Schere - Der Absturz des Ikarus

Menschen haben Träume. Den Traum vom Fliegen symbolisiert auf eindrucksvolle Weise die griechische Sage vom Erfinder Dädalus und seinem Sohn Ikarus. Mithilfe großer Flügel, die beide aus gesammelten Federn, langen Holzstäben und Wachs formten, wollten sie von der Insel Kreta flüchten. Der Vater ermahnte seinen Sohn: „Ikarus, achte darauf, eine gemäßigte Höhe einzuhalten. Denn wenn du zu niedrig fliegst, beschwert die Feuchtigkeit deine Flügel und du wirst sinken. Wenn du aber zu hoch fliegst, wird die Hitze der Sonne deine Flügel schmelzen. Halte dich zu deiner Sicherheit in meiner Nähe auf!"

Überwältigt vom Gefühl des Fliegens und der Freiheit und voller Übermut schwang Ikarus sich höher und höher. Das Wachs seiner Flügel schmolz und die Federn flogen in alle Himmelsrichtungen davon. Verzweifelt ruderte der Junge mit seinen Armen in der Luft, doch es gab keine Rettung mehr und er stürzte ins Meer.

 

Ausgehend von dieser Erzählung gestalteten die Schüler der Klasse 2c aus vorbereitetem, eingefärbtem Papier den „Absturz des Ikarus“. Aus schwarzem Papier schnitten sie die stark vereinfachten Körperteile der Ikarusfigur. Nun legten sie diese Teile so auf ihren blauen Hintergrund, dass die Dramatik des Absturzes im Bild spürbar  wird.

 

Eine große Überraschung für alle Schüler war die abschließende Begegnung mit dem Bild des Künstlers Henri Matisse. Die Kinder erlebten ihr eigenes Bild als ein echtes Kunstwerk. Erstaunt, wie leicht auch sie zu Künstlern werden können, rückte schnell die besondere Arbeitsweise des berühmten Matisse in den Vordergrund  – „das Gestalten mit der Schere“. Diese Gestaltungsweise wollen wir in den nächsten Wochen im Kunstunterricht weiter ausprobieren und den Künstler Matisse und weitere seiner Werke kennenlernen und nachgestalten.