Hinschauen wenn andere sich abwenden, Verantwortung für andere übernehmen – das haben sich elf Schüler der Grundschule in Nittendorf zur Aufgabe gemacht und ließen sich zu Streitschlichtern ausbilden.
Ein Kind steht weinend auf dem Schulhof, weil es nicht mitspielen darf und ausgegrenzt wird. Zwei Freunde sind sauer aufeinander und eigentlich tut es beiden leid, nur wissen sie nicht, wie sie sich wieder vertragen können. Bei solchen Streitereien und Problemen helfen die Streitschlichter ihren Mitschülern sowohl während der Pausenzeiten als auch zu festgelegten Terminen. Sie erleichtern das Vertragen, unterstützen beim Finden der richtigen Worte und überlegen sich gemeinsam mit den Streitenden Lösungen. Sechs Mädchen und fünf Jungen der dritten und vierten Klassen sind seit dem ersten Schultag nach den Faschingsferien jeden Tag für ihre Mitschüler da.
Jugendsozialarbeiterin Barbara Meyer bildete die Streitschlichter während des ersten Schulhalbjahres aus.
Gegenstand dieser Ausbildung ist es, den Schülern Lösungsstrategien für Streitfälle an die Hand zu geben, die Kommunikationsfähigkeit zu schulen, sie zur Reflexion anzuhalten sowie ihr Urteils- und Einfühlungsvermögen zu schärfen.
Sie lernen die Stufen und Regeln der Streitschlichtung kennen und erklären bei der persönlichen Vorstellung in allen Klassen, dass sie unparteiisch sind, jedem zuhören und helfen, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
Die Streitschlichter erkennt man auf dem Schulhof an den grünen
Westen mit einem eigenen Streitschlichterlogo, das mit Hilfe von Herrn Mario Knott entwickelt wurde. Außerdem nutzen die Streitschlichter neben der Streitschlichterbank im Pausenhof auch ihr
Streitschlichterbüro im Schulgebäude.
Voller Stolz sind die Streitschlichter nun seit Februar in Zweier-Teams auf dem Pausenhof präsent und greifen vermittelnd ein, wenn sich ihre Mitschüler womöglich in die Haare
bekommen.